Privileged Access Management (PAM)

TL;DR: Ein Prozess zur Überwachung und Verwaltung von privilegiertem Zugriff auf Systeme und Anwendungen, um unautorisierten Zugriff und Datendiebstahl zu verhindern.

Privileged Access Management (PAM) ist eine Sicherheitslösung und -strategie, die darauf abzielt, den Zugriff auf kritische Systeme, Anwendungen und Daten in einer Organisation zu verwalten und zu schützen. Dies umfasst die Verwaltung und Überwachung von privilegierten Benutzerkonten, die erweiterte Zugriffsrechte haben und daher ein höheres Sicherheitsrisiko darstellen. Diese privilegierten Konten können von Systemadministratoren, Datenbankadministratoren, Netzwerkingenieuren und anderen IT-Personal verwendet werden, die spezielle Berechtigungen benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen.

Hauptkomponenten von PAM:

  1. Identitätsmanagement: Erfasst und verwaltet die Identitäten von Benutzern mit privilegierten Zugriffsrechten.
  2. Zugriffssteuerung: Definiert und erzwingt Richtlinien, die den Zugriff auf sensible Systeme und Daten regulieren. Dies beinhaltet die Gewährung von Zugriff nur auf die benötigten Ressourcen und für den erforderlichen Zeitraum.
  3. Überwachung und Protokollierung: Überwacht und zeichnet alle Aktivitäten auf, die mit privilegierten Konten durchgeführt werden. Dies hilft dabei, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und forensische Untersuchungen durchzuführen.
  4. Session Management: Verwaltet und überwacht privilegierte Sitzungen in Echtzeit, oft mit der Möglichkeit, Sitzungen zu starten, zu beenden oder zu pausieren.
  5. Kennwortverwaltung: Automatisiert die Verwaltung und Rotation von Passwörtern für privilegierte Konten, um sicherzustellen, dass sie regelmäßig aktualisiert und sicher gespeichert werden.

Vorteile von PAM:

  1. Reduzierung des Sicherheitsrisikos: Durch die Beschränkung und Überwachung des Zugriffs auf kritische Systeme und Daten wird das Risiko von Insider-Bedrohungen und externen Angriffen verringert.
  2. Einhaltung von Vorschriften: Viele Branchen unterliegen strengen Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften. PAM hilft dabei, diese Anforderungen zu erfüllen, indem es die Kontrolle und Transparenz über den Zugriff auf sensible Informationen gewährleistet.
  3. Verbesserte Transparenz und Verantwortlichkeit: Durch die Protokollierung und Überwachung von Aktivitäten privilegierter Benutzer wird sichergestellt, dass alle Aktionen nachvollziehbar sind und bei Bedarf überprüft werden können.
  4. Minimierung menschlicher Fehler: Automatisierte Passwortverwaltung und Zugriffskontrollen reduzieren die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler, die zu Sicherheitsvorfällen führen können.

Anwendung in der Praxis:

PAM wird in einer Vielzahl von Organisationen eingesetzt, von kleinen Unternehmen bis hin zu großen multinationalen Konzernen. Es wird verwendet, um den Zugriff auf Server, Datenbanken, Netzwerkgeräte, Anwendungen und Cloud-Dienste zu sichern. Zu den typischen Maßnahmen gehören die Einführung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für privilegierte Konten, die Implementierung von Just-in-Time-Zugriff (JIT), der nur bei Bedarf gewährt wird, und die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Zugriffsrechte.

Insgesamt ist Privileged Access Management ein kritischer Bestandteil der IT-Sicherheitsstrategie einer Organisation, der hilft, die sensibelsten Bereiche der IT-Infrastruktur vor unbefugtem Zugriff und Missbrauch zu schützen.